Montag 26.02.07, 18:00 Uhr

Großes Theater für das Konzerthaus


In einer ganz großen Inszenierung soll in den kommenden beiden Tagen das Bochumer Konzerthaus seinen politischen Segen erhalten. Äußerst liebevoll wird dabei mit den Grünen umgegangen. Sie haben 20 Jahre lang dagegen gekämpft, dass Millionen-Beträge für einen solchen Luxus-Bau ausgegeben werden, solange es viele wichtige Dinge in der Stadt gibt, die vorrangiger finanziert werden müssen. Sie sind nun bereit zuzustimmen, dass 15 Millionen Euro Steuergelder für das Konzerthaus ausgegeben werden. Näheres.
Das reiche Bochum will aber nicht in eine 15-Millionen-ärmliche Spielstätte für ihre SymphonikerInnen gehen. Lotto-Millionär Faber hat deshalb schon einmal 5 Millionen Euro versprochen, wenn die rot-grüne Koalition dem immerhin schon 22 Millionen teuren alten Vorschlag der Verwaltung (an der Jahrhunderthalle) abschwört und einen 30 Millionen-Bau in der City errichtet. Das Liebevolle im Umgang mit den Grünen ist, dass nun ein Beschluss gefasst werden soll, der wesentliche Kosten für den Bau des Konzerthauses (z.B. Grundstückskosten) einfach verschleiert und die laufenden Folgekosten märchenhaft schön rechnet. Vielleicht gibt es wirklich naive grüne Ratsmitglieder, die glauben, dass der sicherlich im Endeffekt weit über 30 Millionen teure Bau mit 15 Millionen Euro Steuermitteln zu errichten sei. Irgendwann werden sie zerknirscht eingestehen, dass die Verwaltung sie getäuscht hat und überraschend eine Finanzierungslücke da ist, an der der Bau des Konzerthauses nicht scheitern soll.