Montag 18.12.06, 22:00 Uhr
AG "Kritik mit Fernbedienung" lädt ein:

Der verkörperte Kapitalismus: Der Dokumentarfilm „The Corporation“


Die AG Kritik mit Fernbedienung zeigt am Dienstag, 19.12., um 18.00 Uhr in der Freien Universität den Film „The Corporation“. Wikipedia beschreibt „The Corporation“ (R: Mark Archbar, Jennifer Abbott) als „ein[en] kanadische[n] Dokumentarfilm aus dem Jahr 2003, der besonders kritisch den modernen Konzernen und dem Kapitalismus gegenübersteht“. Der liberale The Economist schreibt zu diesem durchaus populären Film jenes Jahres: „Beide Lager der Globalisierungsdebatte sollten aufmerken. The Corporation ist ein überraschend rationaler und intelligenter Angriff auf die wichtigste Institution des Kapitalismus“.In der Veranstaltungsankündigung heißt es: »Worin besteht nun diese Rationalität und die Intelligenz des Filmes? Ist diese Intelligenz tatsächlich so auszeichnend für diesen Film? Oder zeigt sich in ihm vielmehr eine besondere Form einer Rationalität von Kapitalismuskritik, die neben The Corporation auch eine ganze Reihe anderer kassenträchtigen Dokumentarfilme der letzten Jahre kennzeichnet? Ins Auge springt jedenfalls ein durchgängiges Motiv des Films, das mit der Zuspitzung seiner „illustren Kapitalismuskritik“ (www.rottentomatoes.de) auf die Corporations, d.h. die Großunternehmer oder sogenannten transnationalen Konzerne damit zum Teil implizit, zum Teil auch offen eine Positivität der „kleinen Unternehmer“ zu behaupten und an diese gar ein Loblied zu singen scheint. Damit erinnert es an die gängigen Unterscheidungen von „schaffendem“ und „raffendem Kapital“, bekannt nicht zuletzt aus dem Nationalsozialismus. Um diese und andere „kritische“ Elemente des Filmes kritisch zu betrachten, lädt die AG Kritik mit Fernbedienung alle InteressentInnen am Di., den 19. Dezember, um 18 Uhr in die Freie Universität Bochum ein.
Ausschnitte aus diesem mit 144 Minuten überlangen Film werden vorgeführt und in einem gemeinsamen Gespräch analytisch und kritisch beleuchtet. Es geht einerseits um die Frage, welche – möglicherweise typisch „kapitalismuskritische“ – Botschaften dieser Film erzeugt, aber auch darum, mit welchen formalen Mitteln und Verfahren, Bildern, eingesetzten Symbolen diese Botschaften den ZuschauerInnen „nahe gebracht“ werden sollen.«