Mittwoch 22.11.06, 16:53 Uhr

Widerstand gegen Nazi-Laden wächst


Der offiziell als Modegeschäft in Erscheinung tretende Nazi-Treff „Goaliat“ in der Oskar-Hoffmann Straße sorgt für Empörung und Widerstand vor allem in der Nachbarschaft. Auf einem Treffen von NachbarInnen mit den zuständigen PolitikerInnen und mit Aktiven aus der Antifa-Szene wurde berichtet, dass der Laden ganz eindeutig als Nazi-Treffpunkt genutzt wird. Autos aus dem ganzen Ruhrgebiet parken dort, aber kaum jemand kauft etwas.
Die NachbarInnen waren sehr froh darüber, dass die Medien umfangreich über den Laden berichtet haben und dass Politik, Verwaltung, Schauspielhaus und VFL offensichtlich schnell reagieren wollen. Im Stadtteil sind bereits 3.000 Flugblätter mit Informationen über den Laden und die Marke Thor Steinar verteilt worden.
Das Schauspielhaus hat bereits eine Programmergänzung vorgenommen und im Dezember „Das Tagebuch der Anne Frank“ ins Programm genommen. Der Fan-Beauftragte des VFL und mehrere Fan-Clubs haben Aktivitäten angekündigt. Die Schulen der Umgebung sind angeschrieben worden und mit Informationsmaterial versorgt worden.
In den nächsten Tagen soll nun ein Gespräch mit dem Intendanten des Schauspielhaus stattfinden, der Laden Thema in der Bezirksvertretung werden, Zeitungsartikel vergrößert und im Stadtteil plakatiert werden, eine Plakataktion stattfinden, die über den Laden aufklärt und die Besitzerin des Hauses ausführlich darüber aufgeklärt werden, dass nun ein Nazi-Treffpunkt in ihrem Haus ist. Sie wohnt nicht in Bochum.
Mit weiteren Flugblattaktionen soll in Schulen, Jugendzentren, Modegeschäften und Diskotheken über den Hintergrund der Symbolik der Kleidung informiert werden.
Die Bochumer Grünen fordern in einer Erklärung „alle Bürgerinnen und Bürger auf, Flagge zu zeigen für Toleranz und gegen Rechtsextremismus. Klären Sie Freunde und Bekannte über diesen Laden und die dahinter stehenden Absichten auf und machen Sie deutlich, dass Sie für ein tolerantes Bochum stehen.“ Im Wortlaut.