Freitag 17.11.06, 14:23 Uhr

»Shoppen & Ficken« Arbeiten – bis zum Umfallen


Zu der im Landtag NRW mit Stimmen der Regierungskoalition beschlossenen Neuregelung der Ladenschlusszeiten erklärte der DGB Regionsvorsitzende Michael Hermund:
„Diese Entscheidung ist ein schwarzer Tag in der Wirtschafts- und Sozialgeschichte unseres Landes. Die faktische Abschaffung fast aller Regelungen zum Ladenschluss wird keinen wirtschaftlichen Fortschritt für den Handel in der Bochumer Innenstadt bringen. Insbesondere der innerstädtische Einzelhandel wird verstärkt unter Konkurrenz und Kostendruck der großen Ketten und der Geschäfte am Stadtrand geraten.
Die Neuregelungen sind familienpolitisch äußerst schädlich und werden zu erheblichen Mehrbelastungen für das Verkaufspersonal führen. Leider hat die Regierungskoalition die Argumente der Gewerkschaften sowie der Kirchen und anderer gesellschaftlicher Organisationen überhaupt nicht berücksichtigt.
Die neuen Regelungen sind Ergebnis einer neoliberalen Ideologie, die zunehmend die Regierungspolitik in Nordrhein-Westfalen bestimmt. Die CDU-geführte Landesregierung im Saarland sowie die CSU in Bayern hat einen anderen Weg im Interesse des mittelständischen Einzelhandels sowie der Beschäftigten eingeschlagen.
Offensichtlich wird auf gute Argumente in der politischen Auseinandersetzung in Nordrhein-Westfalen nicht mehr gehört“.