Julio Lopez: Gewerkschaftsbericht aus Kolumbien
Seit über zehn Jahren ist die kolumbianische Nahrungsmittelgewerkschaft Sinaltrainal das Ziel brutaler Verfolgung durch ultrarechte Paramilitärs. Allein in Coca-Cola-Abfüllanlagen wurden neun aktive Mitarbeiter ermordet. Mitglieder legaler Gewerkschaften schweben in Lebensgefahr, weil für den Staat jeder ein Terrorist ist, der versucht, Arbeitsrecht durchzusetzen. Gewerkschafter und Menschenrechtler sind sich einig: Es sind die internationalen Firmen, die von diesem Terror und den Morden profitieren. „Coca Cola, Nestlé und Co. füttern die Killer“ wissen sie und haben Klagen vor internationalen Gerichten eingereicht. In diesen Tagen wurde jedoch die letzte anhängige Klage von einem US-Gericht abgewiesen. Die internationale Aufmerksamkeit hat aber immerhin zu deutlich mehr Boykottaktionen gegen Coca geführt, während die Hersteller der mörderischen Brause das Urteil zum Anlass nehmen, sich als mitarbeiterfreundlich darzustellen.
Unser Gast Julio Lopez ist Mitglied des nationalen Vorstands von Sinaltrainal und eingebunden in die Kampagnen zu Coca Cola, Nestle und gegen den Hunger.
Unter dem Motto „Generationengerechtigkeit Adieu?“ lädt der DGB Bochum heute zu einer Diskussion in der ver.di Geschäftsstelle an der Universitätstraße. Beginn ist 17.00 Uhr. Referentin ist Dr. Gertrud Kühnlein von der Sozialforschungsstelle Dortmund. In der Einladung heißt es: „die Jugendarbeitslosigkeit nimmt Dimensionen an, die bisher in unserem Land nicht vorhanden waren. Zu wenig Lehrstellen und Beschäftigungsmöglichkeiten werden den jungen Menschen angeboten, Studiengebühren erschweren die Aufnahme eines Studiums. Viele staatliche Beschäftigungsprogramme laufen ins Leere. Gleichzeitig soll das Rentenalter der Erwerbstätigen auf das `67. Lebensjahr angehoben werden, Schwerbehinderte erhalten nur bedingt frühzeitige Ausscheidungsmöglichkeiten und diese nur unter Abzug von Rentenbezügen.“
Eigentlich sollte diese Veranstaltung für die DGB-Demonstration am kommenden Samstag, 21.10. in Dortmund mobilisieren. Doch die Bochumer Gewerkschaften tun sich schwer mit dieser Mobilisierung. Etliche sozialdemokratische GewerkschafterInnen in Führungspositionen wollen einfach nicht zulassen, dass erstmals auch in Bochum die Gewerkschaften gegen sozialdemokratische Regierungspolitik demonstrieren. Für die heutige Veranstaltung hat es keine Pressemitteilung gegeben. Die Veranstaltungseinladung ist auf keiner Webseite der örtlichen Gewerkschaften zu finden.
Sonntag 15.10.06, 21:47 Uhr
AB MONTAG IN DER FREIEN UNI: Soli-CD für von Repression betroffene Studierende:
Die Repression gegen aktive Studierende nimmt zu: Am Samstag sind in Siegen insgesamt acht Demonstrationsteilnehmer willkürlich und ohne ersichtlichen Grund von der Polizei gefangen genommen worden – zwei davon aus Bochum. Etliche andere BochumerInnen, die den Siegener Protest unterstützen wollten, sind durch plötzliche und unangekündigte Reizgasangriffe verletzt worden. Die Freie Uni Bochum schreibt: »In Bielefeld konstruieren sich Staatsanwaltschaft und Staatsschutz derzeit sogar eine studentische „kriminelle Vereinigung“, um Hausdurchsuchungen, Verhöre und andere Maßnahmen zu rechtfertigen. Diverse Verfahren aus dem heißen Sommer sind in NRW noch anhängig, zum Beispiel gegen die RektoratsbesetzerInnen in Duisburg.
Die Alternative Liste der Universität Duisburg-Essen hat eine Soli-CD für kriminalisierte StudententInnen herausgegeben. Nach Deckung der Produktionskosten geht jeder Cent aus dem Verkauf der CD in einen Fond für die Betroffenen, damit diese Anwaltskosten und gegebenenfalls Strafen begleichen können. mehr…
Der Vorsitzende der DGB-Region Ruhr-Mark hat heute erneut mit einer Pressemitteilung für die Demonstration am kommenden Samstag in Dortmund mobilisiert. Er schreibt: »Unter dem Motto „Das geht besser – aber nicht von allein“ rufen die Gewerkschafter alle Bochumer Bürger zur Beteiligung zum Aktionstag in die Nachbarstadt auf. Nach Ansicht des DGB belasten viele der geplanten Reformen der großen Koalition einseitig Arbeitnehmer, Rentner und Arbeitslose, ohne die Probleme des Landes wirklich zu lösen. So sei die Rente mit 67 eine reine Rentenkürzung, wenn gleichzeitig Menschen über 50 kaum noch eine Chance bekommen zu arbeiten und viele junge Menschen – insbesondere in Bochum – weder Ausbildungs- noch Arbeitsplätze finden. Weitere Beispiele für schlecht geplante Reformen seien der Gesundheitsfond, der ausschließlich eine Steigerung der Beiträge für die Versicherten bewirken werde, ohne die Finanzlage der Krankenkassen zu verbessern. „Auch die Mehrwertsteuererhöhung bei gleichzeitiger Senkung der Unternehmenssteuern ist ein weiterer Schritt in die falsche Richtung“, so der DGB Vorsitzende Michael Hermund. mehr…
Sonntag 15.10.06, 10:53 Uhr
Protestkomitee gegen Studiengebühren kritisiert Polizei
Die AktivistInnen der Freien Uni bzw des Protestkomitees gegen Studiengebühren sind erneut mit üblen Erfahrungen von Polizeiübergriffen von einer Demonstration aus Siegen zurückgekehrt. Sie schreiben in einer Pressemitteilung über die gestrige Demonstration in Siegen: »Die nordrhein-westfälische Polizeirepression gegen studentische Proteste hat am Samstag, den 14. September, einen neuen Höhepunkt erlebt. Ohne Vorwarnung hat die Polizei eine friedliche Spontandemonstration gegen Studiengebühren und Sozialabbau großflächig mit Reizgas (Pfefferspray) angegriffen. Es gab mehrere Verletzte, acht Demonstrationsteilnehmer wurden willkürlich gefangen genommen. Besonders auffällig war, dass die Polizei sich in ihrer rücksichtslosen Eskalationsstrategie noch nicht einmal an ihre eigenen Regeln gehalten hat. mehr…
Radio El Zapote wird anlässlich der Ermordung von Anna Politkowskaja, Journalistin und Menschenrechtlerin aus Moskau ein Portrait über ihre Person und ihre politischen Recherchen in seiner nächsten Radiosendung, am Montag, 23.10., 21.05 Uhr senden. „Wir sind der Ansicht, dass diese unbeugsame und fortschrittliche Frau aufgrund ihres Mutes eine posthume Öffentlichkeit verdient hat, auch sind wir ihr dieses als journalistische KollegInnen und InternationalistInnen – zwar nur in unserem ganz bescheidenen Rahmen – schuldig,“ so Radio El Zabote. Das Feature ist als Text bereits online.
Manchmal zeigt der Zynismus sein wahres Gesicht.
Denn an jenem Wochenende, als im französischen Bayeux eine Gedenkstätte für getötete und ermordete JournalistInnen eingeweiht wurde, kamen drei weitere Menschen mit gleichem Berufsstand zu Tode. Besser gesagt: Sie wurden ermordet! Karen Fischer und Christian Struwe in Afghanistan, Anna Politkowskaja in Moskau. An Letztere wollen wir anhand unserer Radiosendung erinnern und den Focus auf ihre journalistische Tätigkeit richten. mehr…
Samstag 14.10.06, 11:12 Uhr
Montag, 16.10, Freie Uni: Semesteranfangsparty und Soli-Konzert
Am kommenden Montag beginnt nach zwölf Wochen Semesterferien wieder der Vorlesungsbetrieb an der Ruhr-Uni. Auch die Freie Universität Bochum (FUB), die seit inzwischen fünf Monaten das Querforum West auf dem Campus besetzt hält, startet in das neue Semester: Für Montag um 20 Uhr laden die BildungsaktivistInnen zur Semesteranfangsparty mit der Hannoveraner Band KAZA. Die seit neun Jahren existierende melodische Punk-Combo kommt gerade von einer Tour aus der Schweiz zurück und sorgt noch an diesem Wochenende mit einem Auftritt auf dem Parteitag der Pogo-Partei in Hannover für Stimmung. Wie immer in der Freien Uni gilt auch am Montag abend: Eintritt frei! mehr…
Samstag 14.10.06, 10:07 Uhr
Sonntag, 15.10, 19.04 Uhr, Radio Friedensplenum, Urbo (98.5 Radio Bochum):
Am Sonntag, den 15.10., läuft die nächste Sendung von Radio Friedensplenum im “Unabhängigen Radio Bochumâ€, Urbo. Inhalt dieser Sendung ist ein Interview mit Klaus Kunhold, dem Vorsitzenden der VVN/BdA, zum 60 jährigen Bestehen der VVN in Bochum und Wattenscheid. In dieser Sendung wird er neben der Geschichte und der politischen Arbeit der VVN/BDA auch die 70 Seitige Dokumentation über die ersten 30 Jahre der VVN in Bochum und Wattenscheid vorstellen. Zu empfangen ist die Sendung auf der Frequenz von 98,5 Radio Bochum.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe zum spanischen Bürgerkrieg wird am Dienstag, den 17.10. um 19.30 Uhr die Hamburger Historikerin Vera Bianchi im Bahnhof Langendreer zum Thema „Feministinnen in der spanischen Revolution“ sprechen. In der Einladung heißt es: »Kurz vor Beginn des spanischen Bürgerkrieges wurde die Gruppe Mujeres Libres (Freie Frauen) gegründet, um sich zwei Zielen zu widmen: der sozialen Revolution und der Verbesserung der Situation der Frauen. In den drei Jahren ihres Bestehens waren mehr als 20.000 Mitglieder in über 150 Ortsgruppen in ganz Spanien dort organisiert; sie gaben eine Zeitschrift heraus, leiteten Bildungs- und Ausbildungskurse für Frauen, organisierten Hilfsarbeiten für die Frontkämpfer und eigene Kolonnen von Frontkämpferinnen.
Vera Bianchi ist Historikerin mit den Schwerpunkten soziale Bewegungen und feministische Wissenschaft. Sie veröffentlichte Feministinnen in der Revolution. Die Gruppe Mujeres Libres im Spanischen Bürgerkrieg«
Freitag 13.10.06, 13:07 Uhr
Soziale Liste fordert ungeschminkte Bestandsaufnahme:
Die Soziale Liste schreibt: »Durch die Ereignisse in den letzten Wochen sieht sich die Soziale Liste in ihrer Kritik an dem überdimensionierten Gertrudis-Center unter dem Diktat von Kaufland bestätigt. „Ein offensichtlich überforderter Investor, der durch die verspätete Fertigstellung des Centers und den Druck der Kaufland-Gruppe mit dem Rücken an der Wand steht, ist offensichtlich nicht in der Lage, das Gertrudiscenter einvernehmlich zu betreiben. Die Reaktionen auf die Einpendelung auf eine realistische Öffnungszeit für viele kleinere Geschäfte mit Drohungen (Kündigung) und Beleidigungen („kapitale Idioten“) sind ein Armutszeugnis und schädigen den Ruf Wattenscheids“, so Ratsmitglied Günter Gleising von der Sozialen Liste. mehr…
Freitag 13.10.06, 12:00 Uhr
WASG und Linkspartei.PDS mobilisieren für die DGB-Demonstration
„Wir wenden uns gegen Dumpinglöhne und fordern einen Mindestlohn für ein Leben ohne Armut!“ so die Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit (WASG) und DIE LINKE.PDS Bochum. In einer Presseerklärung schreiben sie: »Damit endlich Schluss mit den „Reformen“ gegen die Bevölkerung gemacht wird, rufen sie auch im Rahmen eines großen Bochumer Bündnisses zu der DGB Demonstration in Dortmund am 21.10. auf.
Am Samstag, den 14.Oktober gibt es zu diesem Thema Infostände:
in der Kortumstraße vor C&A (11.00 – 14.00 Uhr)
im Wattenscheid an der Friedenskirche (11.00 – 14.00 Uhr) und in
in Bochum-Werne am Markt (10.00 – 12.00 Uhr) mehr…
Freitag 13.10.06, 11:54 Uhr
Freie Uni Bochum und Protestkomitee kämpfen weiter gegen Studiengebühren
Gestern fand die Begrüßung des neu gewählten Senats der Ruhr-Universität durch Rektor Gerhard Wagner im Beckmannshof statt. Kurz nach Beginn des Empfangs der neuen Senatsmitglieder stießen knapp 30 AktivistInnen aus dem Umfeld der Freien Uni Bochum (FUB) zu der Veranstaltung, um den neuen Senat auf einen heißen Herbst einzustimmen. Mit Transparenten und Parolen skandierten sie für freie Bildung und soziale Verantwortung des höchsten Gremiums der Hochschule.
Außerdem erinnerten sie die Mitglieder des neuen Senats an ihre Mitschuld in Bezug auf die drohenden Studiengebühren in Bochum. mehr…
Am heutigen Freitag, 13.10., ist das Indymedia-NRW Projekt zu Gast in der entflammBAR im Sozialen Zentrum und wird dort den Film „Recolonize Cologne“ von Kanak TV zeigen. Die Filmbeschreibung: »Was macht der Kaiser von Kamerun in Köln? Und warum verteilt er globale Pässe? „Recolonize Cologne“ ruft die verdrängte Geschichte kolonialer Eroberungspolitik Deutschlands am Beispiel Kameruns in Erinnerung. Der Kameruner Kaiser Ngon Pouo’o Metzem III erwacht wieder zum Leben und reist aus Sorge um seine Kinder und Kindeskinder nach Deutschland. In der Kölner Innenstadt lässt er sich von den umstehenden PassantInnen huldigen und verteilt Gastgeschenke in Form von Weltbürgerpässen – durch die globale Bewegungsfreiheit möglich gemacht werden soll – und Kartoffeln, weil er gehört hat, dass es das bevorzugte Nahrungsmittel der Deutschen sei. mehr…
Mit einer Reihe aus Film, Vortrag und Musik erinnert der Bahnhof Langendreer seit Ende September an den Spanischen Bürgerkrieg, der vor 70 Jahren begann. In einem ersten Fazit des Bahnhof heißt es: »Wir sind beeindruckt, wie viel Interesse dieses Thema bisher in Bochum hervorgerufen hat, besonders auch bei jungen Leuten! Der Höhepunkt wird am Sonntag stattfinden: Das Ekkehard Jost Ensemble gastiert (mit dem einzigen Konzert in NRW!) auf seiner Tournee in Bochum. „Cantos de Libertad“ – Freiheitslieder, so das Programm des Tentett, dem prominente und weltweit hochgeschätzte Musiker des europäischen Jazz angehören. Es ist ein kompositorisch anspruchsvolles Programm, in dem der Bariton-Saxophonist und Wissenschaftler Ekkehard Jost die Musik des Spanischen Bürgerkriegs einer reflektierenden, jazzmusikalischen Neubearbeitung unterzogen hat. mehr…
Die Soziale Liste schreibt, dass sich mehrere ALG-EmpfängerInnen in den letzten Tagen mit Problemen an sie gewandt habe: »Während die ARGE bisher Heizkosten nach tatsächlichem (angemessenem) Verbrauch bezahlte, wozu sie auch nach § 22 Abs. 1 SGB II verpflichtet ist, verschickt sie nun Bescheide oder Informationen, wonach sie dies ab dem 1. Januar 2007 nicht mehr tun will. In den Mitteilungen der ARGE Bochum nimmt diese nun eine neue Berechnung vor, die die Durchschnittsheizkosten des Mietshauses zu Grunde legt. Es erfolgt keine individuelle Berücksichtigung (z. B. Wohnungslage, Anzahl der Außenwände, Anwesenheit von Kleinkindern oder Kranken etc.) der tatsächlichen Kosten.
In einem der Sozialen Liste vorliegenden Fall bedeutet es, dass der ALG-Empfänger im kommenden Jahr 98 Euro weniger Heizkosten erhalten würde als im Jahr 2006. Das ist eine Kürzung von 18 %, die die ARGE Bochum ankündigt und vornehmen will. mehr…
Die Junge Welt stellte am 9. Oktober die neue Broschüre der Bochumer VVN/BdA vor: „Am 26. Oktober wird die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten Nordrhein-Westfalen (VVN-BdA NRW) 60. Bevor es 1946 zur Gründung des Landesverbandes der antifaschistischen Bündnisorganisation kam, bildeten Antifaschisten in vielen Städten NRWs Ortsgruppen der VVN. Zum Beispiel am 26. September in Bochum. In einer Geburtstagsbroschüre skizzieren Günter Gleising und Klaus Kunold die antifaschistische Arbeit in Bochum zwischen 1946 und 1972. Ein zweiter Teil (1973 bis 2006) ist in Arbeit.
1946 war der antifaschistische Konsens längst angegriffen. Auch in Bochum nahmen die Entnazifizierungsausschüsse ihre Arbeit auf. Die VVN war nur als Materialbeschaffer gern gesehen. Beispielhaft für das Scheitern der Entnazifizierung nennen Gleising und Kunold Bochums Nazi-Oberbürgermeister Dr. Piclum, »der 1938 lachend … vor der brennenden Synagoge gestanden hatte« und in die Gruppe III (Minderbelastete) eingestuft wurde.“ weiter
Die Broschüre kann jetzt bei der VVN, im RuhrEcho Verlag oder im Buchhandel bestellt werden. Näheres.
Die Prognosen des DGB Ruhr Mark zur Situation auf dem Ausbildungsmarkt seien durch den Bericht der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit leider heute bestätigt worden, schreibt der DGB in einer Presseerklärung. Weiter heißt es:
»In der ersten Bilanz des Beratungsjahres 2005/ 2006 wird deutlich, dass obwohl bei den Industrie- und Handelskammern sowie den Handwerkskammern die eingetragenen Ausbildungsplätze gestiegen sind, in NRW über 10.500 junge Menschen unversorgt bleiben und über 120.000 in sog. Warteschleifen verharren. Auch im Arbeitsagenturbezirk Bochum sind über 1.000 Jugendliche in Warteschleifen abgeschoben oder gänzlich unversorgt. mehr…
Mittwoch 11.10.06, 10:00 Uhr
Dienstag, 17.Oktober, 19:30 Uhr, KulturCafé an der Ruhr-Uni:
In der Einladung zur Eröffnungsveranstaltung der diesjährigen Roten Ruhr Uni heißt es: »In der Phase der Stalinisierung der KPD wurde ein Schimpfwort besonders oft benutzt, um die bisherige Führung um Ruth Fischer und Arkadij Maslow zu diskreditieren: „Intellektuelle“. Auch Iwan Katz und Werner Scholem wurden so genannt und mit Fischer und Maslow 1926 aus der KPD ausgeschlossen. Als Intellektuelle hätten sie die Arbeiter gegen deren Willen verführt und von der richtigen Politik abgebracht. Zur gleichen Zeit wurden Ruth Fischer, Iwan Katz und Werner Scholem auch als „Judenbengels“ bezeichnet. Besteht zwischen den beiden Schmähworten ein Zusammenhang? Olaf Kistenmacher promoviert zum Thema Antisemitismus in der KPD. Er betreut die Sendereihe Antisemitismus von links im Hamburger Freien Sender-Kombinat.«
Die Ruhr-Uni teilt mit, dass sich bis gestern (9.10.) 5.667 Studierende im 1. Fachsemester in der Ruhr-Universität eingeschrieben haben. Näheres. Das sind fast zehn Prozent mehr als im vergangenen Jahr zum gleichen Zeitpunkt. Am kommenden Montag werden die Erstsemester wie immer im Audimax begrüßt. Neu für die StudienanfängerInnen ist, dass sie auch mit einem umfangreichen Programm der Freien Uni Bochum (FUB) empfangen werden. Die Einladung an die Neuen: „Tagsüber gibt`s bei lecker Kaffee Videos von vorangegangenen Aktionen zu sehen, unter anderem auch von der letzten Senatssitzung, und wir erzählen euch was die FUB ist und macht. Abends treten Bands auf und es darf ordentlich gerockt werden…“
Der Vorsitzende der VVN Klaus Kunold hat bei der gestrigen Veranstaltung zum Gedenken an Karl Springer auch an die weiteren Mordopfer des Naziterrors in der Gestapozentrale erinnert. Er stellte fest, dass in der Bochumer Bevölkerung die Verbrechen und das Ausmaß des Naziterrors, die hier in den Gebäuden des Bochumer Polizeipräsidiums geschehen sind, weitgehend unbekannt seien. Erst durch Recherchen seien einige der Ereignisse wieder in das öffentliche Blickfeld gerückt worden. In den Archiven der VVN wurden jetzt weitere Dokumente gefunden, die zahlreiche Morde der Gestapo belegen. Klaus Kunold führte hierzu aus: mehr…
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe zu 70 Jahre Spanischer Bürgerkrieg wird der Historiker Reiner Tosstorff am kommenden Freitag, den 13.10., um 19.30 Uhr im Bahnhof Langendreer zu den Auseinandersetzungen zwischen AnarchistInnen, freiheitlichen und stalinistischen SozialistInnen im spanischen Bürgerkrieg referieren. In der Einladung heißt es: „Der spanischer Bürgerkrieg wird zumeist -und zu recht -geschildert als Kampf an den Fronten, in dem Hunderttausende Kombattanten, mit Millionen spanischer Arbeiter und Bauern hinter sich, für die Freiheit stritten. Es gab aber auch ein Kampf hinter den Fronten, zwischen bürgerlichen, rechtssozialistischen und stalinistischen Revolutionsgegnern sowie den kommunistischen, linkssozialistischen und anarchistischen Verfechtern sozialer Revolution. Dieser Kampf war genauso wichtig wie der an der Front.“ Näheres.
Das Bochumer Studentenwerk (AkaFö) gibt einen kostenlosen Ratgeber zum Thema Studienfinanzierung heraus, der verspricht auf 28 Seiten die „wichtigsten Fragen rund um das brennende Thema“ zu beantworten. In der Ankündigung heisst es: „Neben Informationen zum BAföG, noch immer der wichtigsten Form der Studienfinanzierung, klärt das Heft über Studienkredite und -darlehen auf. Dabei will das AkaFö besonders auf günstige Darlehen staatlicher Banken hinweisen, die meist mit günstigeren Konditionen für Studierende aufwarten, als es bei privatwirtschaftlichen Banken der Fall ist.“ Die Broschüre mit vielen Tipps und Adressen ist auch online als pdf-Datei abrufbar.
Das Spiel des VfL Bochum bei Borussia Dortmund wurde jetzt kurzfristig auf Freitag den 20.10.2006 vorverlegt. Der Deutsche Gewerkschaftsbund mobilisiert unterstützt von vielen sozialen Bewegungen für Samstag, den 21.10., zu einer Großdemonstration in Dortmund für eine Politik der sozialen Erneuerung. Es werden mehrere 10.000 Menschen erwartet, die gegen eine Rente mit 67, für eine solidarische Gesundheitsreform und für die Schaffung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen demonstrieren wollen. Das zunächst für Samstag geplante Bundesligaspiel hätte zu erheblichen Problemen bei der An- und Abreise der TeilnehmerInnen in Dortmund geführt.
„Ich bedanke mich bei den Verantwortlichen für die Verlegung des Fußballspiels und bitte gleichzeitig die Fußballfans um Verständnis für diese Maßnahme“ so Michael Hermund Vorsitzender des DGB Ruhr-Mark. Der DGB und die Gewerkschaften bieten allen Bochumer Bürgern eine kostenlose Fahrt zur Demonstration in Dortmund an. Busse fahren am 21.10.2006 ab 10.30 Uhr am Hauptbahnhof ab. Zur Mitfahrt ist eine Anmeldung unter Telefon 0234 – 687033 erforderlich. Näheres.
Am heutigen 9. Oktober erinnerte die VVN – BdA mit einer Gedenkveranstaltung an den am 9. Oktober 1936 verhafteten und im Polizeipräsidium Bochum zu Tode gefolterten ehemaligen Stadtrat und kommunistischen Widerstandskämpfers Karl Springer. Mehr als 30 Menschen waren dem Aufruf gefolgt. Mit besonderer Freude konnte Klaus Kunold auch die Enkel des ermordeten Karl Springer begrüßen, die den Aufruf in der Presse gelesen hatten.
Klaus Kunold (Foto) erinnerte in seiner Ansprache an das Leben Karl Springers, aber auch anderer Antifaschisten, die im Polizeipräsidium ermordet worden sind. Das Vermächtnis des Karl Springer, so Klaus Kunold, sei das Streben nach sozialer Gerechtigkeit und gegen jegliche Diskriminierung. mehr…